JURA SOYFER "MEIN BRUDER VAGABUND"

- eine musikalisch-literarische Collage mit Lena Rothstein und Tony Scholl

Konzert in der CAFE KORB Artlounge
JURA SOYFER "MEIN BRUDER VAGABUND"

MEIN BRUDER VAGABUND
„was suchst du noch du bist hier fremd“

Eine musikalisch-literarische Collage über den Dichter JURA SOYFER
von und mit Lena Rothstein & Tony Scholl 

Musikalische Betreuung: 
Michael KNEIHS - piano
Adula IBN QUADR - violine

DER ABEND:
1912 erblickt Jura Soyfer in Charkov im zaristischen Russland, das Licht der Welt. Er ist 8 Jahre alt, als seine Eltern auf der Flucht vor der bolschewistischen Revolution und antisemitischen Pogromen, in Wien Aufnahme finden. Vielsprachig aufgewachsen in einem intellektuellen Haushalt, findet er bald Vergnügen an der wienerischen Sprache, verfasst fürs politische Kabarett Satiren und schreibt für das Wiener Theater ABC  zahlreiche Stücke und betätigte sich Zeit seines kurzen Lebens als Journalist . 

In der Tradition des Couplets nach dem Vorbild Nestroys, fügt er in seine Werke Lieder ein, die zumeist von Jimmy Berg vertont wurden. Dieser stammte auch aus einer jüdischen Familie (Weinhändler aus dem Weinviertel), konnte aber noch rechtzeitig vor den Nazis in die USA flüchten.

 Am 13.März 1938, als doppelt gefährdeter, ebenfalls auf der Flucht vor den Nazis, versucht Jura Soyfer auf Skiern in die Schweiz zu entkommen, wird aber von den, durch SA und SS verstärkten österreichischen Grenz-Patrouillen, aufgegriffen. Er kommt zuerst ins KZ Dachau und wird einige Monate später ins nächste KZ nach Buchenwald verschleppt. Er stirbt dort am 16. Februar 1939 im jugendlichen Alter von 26 Jahren an Thyphus.

Ironischer Weise hatten seine Eltern, die in die USA entkommen waren, für ihren Sohn schon das Affidavid, also die Einreisegenehmigung, erhalten, die hart erkämpften Entlassungspapiere aus dem KZ waren ebenfalls schon unterzeichnet, aber zu spät! Seine vermeintliche Asche wurde in die USA überstellt, dort liegt sein Grab auf Staten Island. 
In viele Sprachen wurden seine Werke übersetzt, davon gibt’s es an diesem Abend einige Beispiele.  

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