Kurzgeschichten von Charles Bukowski

präsentiert und gelesen von Alfred Papelicki

Lesung in der CAFE KORB Artlounge
Kurzgeschichten von Charles Bukowski

Alfred Papelicki liest Kurzgeschichten von Charles Bukowski.

CHARLES BUKOWSKI: SEX, DRUGS & POEMS

Henry Charles Bukowski jr., eigentlich Heinrich Karl Bukowski, war ein US-amerikanischer Schriftsteller und Dichter deutscher Herkunft. 1920 geboren, zogen Charles‘ Eltern mit dem Jungen in die USA (Los Angeles), als er drei Jahre alt war. Sein Vater Henry Bukowski war ein Besatzungssoldat der US-Armee, seine Mutter Katharina Fett stammte aus Andernach, Deutschland. Hier wurde Charles Bukowski auch geboren.

Bukowski wuchs in schwierigen Verhältnissen auf. Die Familie hatte wenig finanzielle Mittel zur Verfügung, der Vater war alkoholkrank und neigte zu Gewalt. Zudem litt er als Jugendlicher zeitweise so stark an Akne, dass er ein volles Jahr lang nicht die Schule besuchen konnte. Seine Jugend beschreibt er in seinem späteren Roman „Ham on Rye“ (dt. Titel: „Das Schlimmste kommt noch oder Fast eine Jugend“).

Bukowski studierte nach der Schule Journalismus in seiner Heimatstadt L. A. und begann früh mit ersten schriftstellerischen Gehversuchen, zunächst noch ohne Erfolg. Er folgte insoweit den Fußstapfen seines Vaters, als dass er in seinen frühen Erwachsenenjahren ein unstetes Leben an wechselnden Ort quer durch die USA führte und dem Alkoholkonsum zusprach. Für kurze Zeit verbüßte er im Zusammenhang mit „Trunkenheit“ sogar eine Gefängnisstrafe. Bei seiner Musterung für die US Army wurde er 1943 als untauglich eingestuft.

1947 zog es Bukowski zurück nach Los Angeles und mit Unterbrechungen arbeitete er etwa 14 Jahre beim U.S. Postal Service. Seine Erfahrungen dort fanden auch ihren Niederschlag in seinen Büchern. Er begann nun auch wieder mit dem Schreiben und verfasste Gedichte und Kolumnen für eine Zeitung in Los Angeles. Charles Bukowski, der klassische Musik liebte und sich nach eigenen Angaben von Beethoven, Mahler und Wagner inspirieren ließ, gelangte nun zu einiger Bekanntheit. Sein erster großer Gedichtband wurde veröffentlicht und die Literaturzeitschrift „The Outsider“ veröffentlichte eine Sonderausgabe über den Schriftsteller. Zugleich verlieh sie ihm den „Outsider of the Year“-Preis. Den „Outsider“-Status kultivierte Bukowski später nach Kräften.

Erst 1970 konnte Bukowski seine Tätigkeit bei der Post aufgeben und einigermaßen von seiner schriftstellerischen Tätigkeit leben. Um so fulminanter wurde sein Erfolg in den späteren Jahren. Bukowski produzierte verschiedene Bestseller in den USA und Europa und hatte durchaus Sinn für die Vermarktung. Er förderte in der Öffentlichkeit das überzeichnete Bild des genialen, doch exzentrischen und alkoholzugewandten Bestseller-Autors. Des Außenseiters, der über Außenseiter schreibt. Als reines Marketing muss wohl die Aktion während einer Lesung in Hamburg gewertet werden, bei der auf der Bühne ein Kühlschrank mit entsprechenden Alkoholika zu stehen hatte. Seine Werke sind bis heute vielfach erfolgreich: Neben der Papierform auch als eBooks, als Hörbücher und in der Adaption in Filmen.

Privat führte Bukowski nach wie vor ein unstetes Leben. Er hatte verschiedene Lebensgefährtinnen über die Jahre, mal kürzer, mal länger. Dazu ist von ihm das Bonmot überliefert, dass er sich abgewöhnt habe, nach der Traumfrau zu suchen. Eine, die kein Alptraum sei, sei schon völlig ausreichend. Aus einer der Verbindungen ging eine Tochter hervor. Seine Affäre mit der Bildhauerin Linda King inspirierten Bukowski zu dem Roman „Das Liebesleben der Hyäne“.

Bukowskis Werke sind dafür bekannt, dass die Protagonisten häufig auf der „Verliererseite“ der Gesellschaft stehen. Prostituierte, Kriminelle, Alkoholiker und Obdachlose bevölkern seine Romane. Unter dem Namen „Henry – Hank – Chinaski“ tritt er auch selbst in seinen Bestsellern auf.

Charles Bukowski starb 1994 in San Pedro, USA an den Folgen der Leukämie. Kurz zuvor hatte er noch „Pulp“ fertigstellen können. Berühmt und vielfach interpretiert wurde der Sinnspruch auf seinem Grabstein „DON’T TRY“ (dt.: „Versuch es nicht“). Er selbst erklärte sein Motto in einem Brief einmal wie folgt:

„Somebody at one of these places asked me: ‚What do you do? How do you write, create?‘ You don’t, I told them. You don’t try. That’s very important: not to try, either for Cadillacs, creation or immortality. You wait, and if nothing happens, you wait some more. It’s like a bug high on the wall. You wait for it to come to you. When it gets close enough you reach out, slap out and kill it. Or if you like its looks you make a pet out of it.“

Zu Deutsch: „Jemand fragte mich einmal: „Was machst Du? Wie schreibst Du, wie erschaffst Du Texte?“ Du erschaffst sie nicht, sagte ich ihm. Du versuchst es nicht. Das ist sehr wichtig: Nicht zu versuchen, weder wenn es um Cadillacs geht, noch um Schöpfung, noch um Unsterblichkeit. Du wartest, und wenn nichts passiert, wartest Du noch etwas. Es ist wie mit dem Insekt, hoch oben an der Wand. Du wartest, dass es herunterkommt. Wenn es nah genug ist streckst Du die Hand aus, schlägst drauf und tötest es. Oder wenn Du magst, wie es aussieht, machst Du ein Haustier draus.“

Geboren am 16. August 1920 in Andernach, Deutschland

Gestorben am 9. März 1994 in San Pedro (Los Angeles),

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