Widl, das Buch

„The face“ wird Susanne Widl wegen der Schönheit ihres Gesichtes genannt. Dieses „face“ stand bis heute zahlreichen Büchern, Filmen, TV-Produktionen, Fotografen, Modeschauen, Magazinen und Performances zur Verfügung: In den 1960er Jahren arbeitete Susanne Widl als Fotomodell international in New York, London, Rom und Wien. Gleichzeitig spielte sie in Hollywood-Filmen u.a. neben Burt Lancaster und Peter Falk, mit dem sie eine lebenslange Freundschaft verband.

WIDL – Mein Leben im Spiegel der Medien
WIDL – Mein Leben im Spiegel der Medien

Susanne Widl (Hrsg.)
WIDL – Mein Leben im Spiegel der Medien

Hardcover, 432 Seiten, 725 Abb.
Verlag für moderne Kunst, Wien
2016

  • Text: Gregor Auenhammer, Carola Dertnig / Stefanie Seibold, Elfriede Jelinek, Gerald Matt, Yasmin El Mohandes, Petra Neumann, Olga Neuwirth, Camillo Schaefer, Ute Karen Seggelke, Peter Sloterdijk, Peter Weibel, Susanne Widl

  • Design: Haller & Haller

  • Cover: Markus Morianz

  • Sprache: Deutsch

  • ISBN: 978-3-86984-098-7

In den 1970er Jahren wurde sie durch ihre Hauptrollen in den skandalisierten Filmen von Valie Export und Peter Weibel, durch ihre Rollen in Theatern der Off-Szene und ihre eigenen viel publizierten Performances, wie zum Beispiel den ersten Auftritt einer Frau im Frack beim Wiener Opernball, zur Diva der Avantgarde, „zur letzten femme fatale“, wie Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek konstatierte.

Udo Kier und Susanne Widl im Film „Schamlos“
Udo Kier und Susanne Widl im Film „Schamlos“

In den 1980er Jahren kuratierte Widl Kunstausstellungen und schrieb viel beachtete Beiträge in Magazinen, beispielsweise über Bisexualität. Ab den 1990er Jahren widmete sie sich dem Kaffeehaus ihrer verstorbenen Eltern, dem CAFE KORB in Wien, das sogar im Time Magazine als Kultcafé Erwähnung fand.

Als Schauspielerin, Künstlerin, Kunstsammlerin, Muse, Mäzenatin, Förderin, Prinzipalin war und ist Susanne Widl immer Avantgardistin. Sie ist nicht nur Kunst- und Performance-Pionierin, sie ist auch eine Mode-Ikonin mit poppigen Outfits mit Plateausohlen in den 1960ern, eleganter Strenge und Schulterpolstern in den 1980er Jahren. „Sie wartet mit einer Skala von Ausdrucksmöglichkeiten auf, für die man sonst drei Schauspielerinnen braucht“, schrieb die Tageszeitung Kurier.

Der Bildband stellt keine übliche Autobiografie dar, die das eigene Leben aus der subjektiven Wahrnehmung schildert, sondern dokumentiert die neue Lebensform des Menschen im Zeitalter der Medien: ein öffentliches Leben für, mit und durch die Medien.